Ein kurzer Rückblick
1989/90 kam die Wende und brachte einen Strukturwandel in Ostdeutschland mit sich. Leider war der Trusetaler Bergbau nicht wettbewerbsfähig und somit bedeutete es sein Ende. Nach und nach wurde der Betrieb der einzelnen Grubenreviere eingestellt und bildete einen Bruch in der Geschichte des Ortes Trusetal. Generationen von Einwohnern waren mit dem Bergbau verwurzelt und so kam es, dass etwa 700 Beschäftige ihre Arbeit verloren. Eine jahrhundert lange Tradition im Altkreis Schmalkalden ging somit zu Ende.
Am 31. März 1990 gründete sich der Bergbau- und Heimatverein Trusetal e.V. und machte es sich zur Aufgabe, die Tradition des einheimischen Bergbaus zu pflegen. Die Grube Hühn sollte als Besucherbergwerk bestehen bleiben. Leider untersagte die politische Gemeine vorerst jegliche notwendige Unterstützung für dieses Vorhaben. Somit stand die Schließung der Zechenanlagen und der Verladerampe sowie die komplette Schließung und Verwahrung der Grube bevor.
Der Diplom-Geologe Volker Morgenroth setze sich allerdings dafür ein, dass über die Erfurter Denkmalbehörde Teile der Anlagen der Grube Hühn unter Denkmalschutz gestellt wurden. Der 1994 gewählte Bürgermeister Richard Hörnlein griff nach Beratungen mit dem Bergbau- und Heimatvereins die auf Eis gelegte Idee von einem Besucherbergwerk wieder auf. Im Juni 1995 konnte die Gemeinde Trusetal dann einen Teil des Außengeländes des Reviers Hühn erwerben. Für die Herrichtung der Grube Hühn als Erlebnis- und Besucherbergwerk waren die Bauingenieure Michael Keilhold und Christian Fischer zuständig.
Am 12. Mai 1996 war es dann soweit, das Besucherbergwerk wurde feierlich und unter der Leitung von Christian Fischer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Berbauverein stellte 2 Bergwerksführer ein, welche mit sachkundigen Führungen an die alten Zeiten des Trusetaler Bergbaus erinnern.
1998 wurde die Trusetaler Tourismus GmbH gegründet. Da sich die alleinige Bewirtschaftung als Verein als sehr schwierig herausstellte, trat der Bergbau- und Heimatverein das Besucherbergwerk an die GmbH ab. Der Verein hat nun die Hauptaufgabe das Besucherbergwerk zu erhalten und zu pflegen. Außerdem kümmert sich der Verein um die Durchführung von Festveranstaltungen, wie z.B. die jährliche „Mettenschicht“ am 30. Dezember. Sie symbolisierte die letzte Schicht im Bergwerk Hühn.